FOTOGRAFINNEN AN DER FRONT

Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus

Kunstpalast Düsseldorf – 8. März bis 10. Juni 2019

Kunstpalast Düsseldorf – Fotografinnen an der Front, v.l.n.r.: Christine Spengler und Carolyn Cole (Fotografinnen), Felicity Korn und Anne-Marie Beckmann (Kuratorinnen) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Die Ausstellung Fotografinnen an der Front widmet sich dem bislang wenig beachteten Beitrag von Frauen zur Kriegsfotografie. Gezeigt werden circa 140 Fotografien von Carolyn Cole (*1961), Françoise Demulder (1947–2008), Catherine Leroy (1944–2006), Susan Meiselas (*1948), Lee Miller (1907–1977), Anja Niedringhaus (1965–2014), Christine Spengler (*1945) und Gerda Taro (1910–1937). Die in den Jahren 1936 bis 2011 entstandenen Aufnahmen dokumentieren die lange Tradition von in Krisengebieten tätigen Fotografinnen und stellen die weitläufige Vor-stellung infrage, die Kriegsfotografie sei ein von Männern dominiertes Berufsfeld.

Kunstpalast Düsseldorf – Fotografinnen an der Front, Felix Krämer (Generaldirektor Kunstpalast, links) und Oberbürgermeister Thomas Geisel © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

„Der wesentliche Beitrag von Frauen zur Kriegsfotografie ist bisher nicht ausreichend gewürdigt worden.“, betont Felix Krämer. „Die Ausstellung im Kunstpalast zeigt, dass in der Kriegsberichterstattung, wie in allen anderen Sparten der Fotografie, Bilder von zeitloser Relevanz entstanden sind. Sie liefern nicht nur wichtige Anregungen für vielfältige Diskurse, sondern ihnen gebührt auch eine angemessene museale Anerkennung.“ Anhand der ausgewählten Arbeiten wird deutlich, dass sich Fotojournalistinnen verschiedenster Bildstrategien und Erzählformen bedienen. „Wir zeigen acht Fotografinnen mit acht unterschiedlichen Perspektiven auf den Krieg.“, erläutert Felicity Korn, eine der beiden Kuratorinnen. „Jede von ihnen steht für ihren eigenen Stil. Die jeweiligen Herangehensweisen changieren zwischen der Wahrung sachlicher Distanz, unmittelbarer Direktheit und persönlicher Anteilnahme.“ Gemeinam ist allen Werken, dass sie vorrangig für die schnelllebige Nachrichtenwelt geschaffen wurden. Jede der präsentierten Fotografinnen publizierte ihre Bilder in wichtigen Zeitungen und Magazinen. Die Wirkung und Bedeutung der Aufnahmen geht weit über das hinaus, was sie abbilden. „Es braucht Ausstellungen wie diese, um die großartigen Fotografien aus der Bilderflut der Medienlandschaft herauszufiltern.“, erklärt Anne-Marie Beckmann, ebenfalls Kuratorin der Ausstellung. „Die Präsentation in einem Kunstmuseum bietet die Möglichkeit, sowohl die inhaltliche Dimension als auch die künstlerische Kraft der Aufnahmen hervorzuheben und auf sich wirken zu lassen.“

Kunstpalast Düsseldorf – Fotografinnen an der Front, Felicity Korn, Carolyn Cole, Christine Spengler und Anne-Marie Beckmann © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE
Kunstpalast Düsseldorf – Fotografinnen an der Front, Christine Spengler (Fotografin) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE
Kunstpalast Düsseldorf – Fotografinnen an der Front, Carolyn Cole (Fotografin) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Vielerorts waren die Fotografinnen an vorderster Front im Einsatz und machten Aufnahmen von Kriegsgräueln, von Verwundeten und Leichen, die den Betrachter nicht schonen. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen erhielten sie häufiger Zugang zu Familien und Betroffenen, da sie nicht als Kriegsteilnehmer wahrgenommen wurden. Gegliedert ist die chronologsch aufgebaute Ausstellung in acht monographische Kapitel. Die Auswahl berücksichtigt Arbeiten von den europäischen Konflikten der 1930er- und 1940er-Jahre bis zu den jüngsten internationalen Kriegsgeschehen. Bei der Zusammenstellung wurde darauf geachtet, dass die wichtigsten fotografischen Positionen vertreten sind und zugleich sehr unterschiedliche Kriegsgebiete aus den letzten 80 Jahren beleuchtet werden.

Kunstpalast Düsseldorf – Fotografinnen an der Front, Ausstellungsansicht der Fotos von Anja Niedringhaus © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter KUNSTPALAST

Katalog   
Begleitend zur Ausstellung erscheint ein ca. 224 Seiten und 163 Abbildungen umfassender Katalog im Prestel Verlag mit Texten von Anne-Marie Beckmann, Ingo Borges, Melanie Grimm, Sebastian Knoll, Felicity Korn, Kristina Lemke, Brigitte Sahler und Maria Zinser.
Museumsausgabe: 29,80 €, Buchhandelsausgabe: 35,00 €

Alle Fotos der Ausstellungsvorbesichtigung finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs in dem Album BEGEGNUNGEN


DUESSELDORF PHOTO WEEKEND 2019

Haus der Universität, Düsseldorf © 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE

8. bis 10. März 2019

Die zahlreichen Schauräume in der rheinischen Fotografie-Hochburg Düsseldorf haben zum Teil auch längere Ausstellungszeiten bis in den April.

Zur achten Ausgabe des Duesseldorf Photo Weekend zeigen mehr als 50 Ausstellungen historische und zeitgenössische Positionen der Fotografie. Aktuelle fotografische Tendenzen, Fragen im Hinblick auf den Bedeutungswandel der Bildkultur und der Gesellschaft stehen hier in Reflexion mit Fotografie und ihrer Kulturgeschichte. Museen, Galerien und Off-Räume bieten an diesem Wochenende neben den Ausstellungen ein vielfältiges Programm mit Künstlergesprächen, Vorträgen und Filmen zum Medium Fotografie.

Einen thematischen Schwerpunkt bildet dieses Jahr die Reflexion über aktuelle gesellschaftliche Diskurse, die sich mit Fragen der Konstruktion von Geschlecht, Identität und gesellschaftlichem System befassen.

Und hier gibts die ZEITUNG als pdf-Dokument zum Download.

Hommage á Vincent van Gogh, HvG#005 – Stillleben mit Äpfeln und Holzschale © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Das Programm und weitere Informationen sind einzusehen unter:

www.duesseldorfphotoweekend.de

www.facebook.com/duesseldorfphotoweekend

www.instagram.com/duesseldorfphotoweekend

Öffnungszeiten der Teilnehmenden während des Duesseldorf Photo Weekend 2019:

8. März, 18:00 – 21.00 Uhr; 9. März, 12:00 – 20:00 Uhr; 10. März, 12:00 – 18:00 Uhr


AUS MEINEN SCHUBLADEN 02.2019

22. Februar 2019 – Heute denke ich an meinen Vater. Er hätte heute Geburtstag. Am 25. Dezember 2003 starb er mit 81 Jahren. Dieses Foto ist das letzte, was ich von ihm gemacht hatte. Es war kurz vor seinem Tod. Erinnerungen habe ich viele. Damals hatte ich Angst, dass er so einfach geht, wo noch so viel zu fragen und zu sagen war. Heute sind viele Fragen beantwortet, weil ich mich mit meiner eigenen Biografie beschäftigt habe.

Vater, das letzte Foto, 25.12.2003 © k.enderlein FOTOGRAFIE

Eine Frage bleibt mir dennoch, die ich mir immer wieder stelle, bei meinen fotografischen Arbeiten und beim Betrachten meiner Fotografien – zum Beispiel diese Bilder aus meiner Arbeit RAUM|ORDNUNG: Wie viel ist da von meinem Vater drin, und wie viel ist in mir von ihm?

k.enderlein 22.02.2019


KUNSTSAMMLUNG NRW IN DÜSSELDORF

Ed Atkins bespielt die Bel Etage im K21

K21, „Ye Olde Food“ – Ed Atkins – Ed Atkins hinter einer seiner Videoarbeiten © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Der britische Künstler Ed Atkins gehört zu den Pionieren einer jungen Künstlergeneration, die sich intensiv mit den radikalen Veränderungen unserer Lebenswirklichkeit durch die rasante Entwicklung der digitalen Medien auseinandersetzt. International bekannt wurde er mit seinen computergenerierten Animationen, in denen er die Versprechungen, Potentiale und Ideologien der von ihm verwendeten Technologien kritisch hinterfragt.

K21, „Ye Olde Food“ – Ed Atkins – v.l.n.r.: Susanne Gaensheimer (Direktorin der Kunstsammlung NRW), Ed Atkins, Ursula Wißborn (Vorstand der Stiftung der Sparda-Bank West), Beatrice Hilke (Kuratorin der Ausstellung) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Im Zentrum seiner Animationen steht zumeist ein nicht näher zu bestimmender Protagonist, den er durch seine eigene Mimik, Gestik und Stimme zu scheinbarem Leben erweckt. Seine mit Motion-Capture-Technologie bewegten Figuren demonstrieren ein beunruhigendes Maß an Lebensnähe und regen an, über Körperlichkeit und Emotionalität in einer zunehmend digitalisierten Welt nachzudenken. So thematisiert er in seinen bewegenden Videos mit ihren kraftvollen Soundtracks Existenzielles wie Liebe, Tod oder Krankheit. Er fragt, wie Begehren, Melancholie und Vergänglichkeit angesichts ihrer digitalen Abstraktion heute erfahren werden. Nicht nur mit seinen international gezeigten Videoarbeiten, sondern auch als Autor und Zeichner ist der 1982 in Oxford geborene Künstler bekannt geworden.

K21, „Ye Olde Food“ – Ed Atkins – Ed Atkins (links) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

In seiner von Ausstellung zu Ausstellung erweiterten Werkgruppe „Ye Olde Food“, die Atkins in der Bel Etage für das K21 eingerichtet hat (23.02.2019 – 16.06.2019), verdichtet er Text, Sound und Bild zu einer pseudohistorischen Umgebung: Er versetzt den Betrachter in eine ländliche Welt mit idyllischen Landschaften und scheinbar heimeligen Holzhütten. Atkins nutzt die digitale Bildproduktion, um physische Gegenstände radikal zu entmaterialisieren und sie dennoch realistisch wiederzugeben.

K21, „Ye Olde Food“ – Ed Atkins – Ed Atkins (3. von links) im Gespräch vor der Ausstellungspräsentation © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Die einst so geschwätzigen Charaktere seiner frühen Videos sind in „Ye Olde Food“ verstummt. Stattdessen stöhnen, keuchen und weinen sie nun unaufhörlich und scheinen wie gefangen in einem nicht enden wollenden Loop übersteigerter Sentimentalität.

K21, „Ye Olde Food“ – Ed Atkins – Susanne Gaensheimer (Direktorin der Kunstsammlung NRW) und Beatrice Hilke (Kuratorin der Ausstellung) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Ergänzt wird die Installation im K21 von einem sich ständig wiederholenden Klavierstück des zeitgenössischen Schweizer Komponisten Jürg Frey. Die fragile Klangtextur aus nur acht Akkorden taucht mit ihrer langsam stockenden Abfolge die Räume in eine melancholisch-romantische, von Ambivalenzen geprägte Atmosphäre.

K21, „Ye Olde Food“ – Ed Atkins – Ausstellungsansicht © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Neben den Videos dominieren vier monumentale Kleiderständer mit zahlreichen historisierenden Kostümen aus dem Fundus der Deutschen Oper Berlin die Ausstellungssäle der Bel Etage. Mit ihrem Gewicht, ihrem Geruch und zudem den Raum akustisch dämpfend bilden sie einen starken Gegensatz zur hochaufgelösten Digitalität der computergenerierten Bilder. Auch sie erinnern wie die Videos an zahllose Körper und Leben – die abwesend sind. Damit stehen sie der Fiktionalität von Atkins‘ Bildwelten durchaus nahe. Ihre Historizität auf der Bühne ist ebenso heuchlerisch wie die vergossenen Tränen der digitalen Figuren.

Alle Fotos der Ausstellungsvorbesichtigung finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs im Album BEGEGNUNGEN

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen


?MEHR SEHEN? – !MEIN TIPP!

MUSEUM MORSBROICH LEVERKUSEN

Museum Morsbroich Leverkusen, Außenansicht gesehen durch das Hohlspiegelobjekt „Integration“ von Adolph Luther © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

27. Januar 2019 – 05. Mai 2019

Mit Arbeiten von Alexander Basile, Johannes Bendzulla, Mia Boysen, Louisa Clement, Natalie Czech, Owen Gump, Alwin Lay, Peter Miller, Anne Pöhlmann, Johannes Post, Sebastian Riemer, Morgaine Schäfer, Berit Schneidereit, Shigeru Takato, Christoph Westermeier, Anna Vogel, Moritz Wegwerth und Matthias Wollgast

Düsseldorf und Köln, die Akademie und die Kunsthochschule, das Atelier von Bernd und Hilla Becher und die zahlreichen rheinischen Museen und Ausstellungsinstitutionen mit dem (Sammlungs-)Schwerpunkt Fotografie gelten nicht nur in Deutschland, sondern auch international als ein Zentrum für zeitgenössische Fotografie.

1976 wurde Bernd Becher als Professor für Fotografie an die Kunstakademie Düsseldorf berufen. Damit war die erste Professur für Fotografie in Deutschland eingerichtet und der Grundstein für eine bis heute anhaltende fotografische Tradition gelegt, aus der die berühmte „Becherschule“ und in der „ersten Generation“ weltbekannte FotografInnen wie Andreas Gursky, Candida Höfer, Thomas Ruff und Thomas Struth hervorgegangen sind. Ruff und Gursky sind später an die Düsseldorfer Akademie als Professoren zurückgekehrt und haben – neben Christopher Williams, der seit mehreren Jahren die Fotoklasse leitet – wesentlich dazu beigetragen, den fotografischen Diskurs weiterzuentwickeln.

1990 entstand mit der Kunsthochschule für Medien in Köln und dem damals einzigen Diplomstudiengang „Audiovisuelle Medien“ ein neuer, zukunftsweisender Ort künstlerischer Lehre und Praxis. Die Professur für Künstlerische Fotografie an der KHM wurde 1994 mit Jürgen Klauke besetzt, der sie bis 2009 innehatte. „Seit 2011 ist Beate Gütschow Professorin für Künstlerische Fotografie.“ Im Zentrum der Lehre der Künstlerischen Fotografie der Kunsthochschule Köln stand seit jeher das konzeptionelle Arbeiten sowie ein medienreflexives und genreübergreifendes Experimentieren. Hier haben zahlreiche Künstler studiert, die das Medium Fotografie per se als künstlerisches Ausdrucksmittel sowie als Erkenntnismittel neu denken und bearbeiten – bis hin zur völligen Verwerfung der Fotografie und all ihrer tradierten Zuschreibungen.

Konzeptuelles Denken verband bereits der dokumentarische Ansatz von Bernd und Hilla Becher mit der Fotografie. Dies wurde von den Fotografen der ersten Generation der Becherschule aufgegriffen. Die Grenzen des Mediums wurden erweitert und damit auch grundlegend die Vorstellungen davon, was neue Fotografie sein kann. Mit ihren Arbeiten haben diese Fotografen der ersten Generation seit den 1980er Jahren eine Reihe von StudentenInnen der nachfolgenden Generation inspiriert.


Die Ausstellung Die nächste Generation. Junge Fotografie made im Rheinland legt das Augenmerk auf diese „nächste Generation“. Sie zeigt Werke von KünstlerInnen, die in den 1970er und 1980er Jahren geboren sind. Geprägt von der fotografischen Tradition der Bechers, der Becherschüler oder aber auch in einiger Entfernung von diesen, verfolgen sie in ihren Arbeiten einen dezidiert konzeptuellen Ansatz. Die Grenzen des Mediums können hierbei in vielfältiger Art und Weise überschritten werden: Die Fotografie öffnet sich in den Raum, in das Bewegtbild, in die Malerei, in den Bereich zwischen Grafik und Fotografik und auch in den virtuellen Raum.

Kuratoren der Ausstellung sind Heide Häusler und Stefanie Kreuzer.

Weitere Informationen finden Sie unter Museum Morsbroich

Alle Fotos der Austellung finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs in dem Album BEGEGNUNGEN


PLANET 58

Absolvent_innen der Kunstakademie Düsseldorf 2018

Planet 58 – AbsolventInnen der Kunstakademie im K21, Ausstellungsvorbesichtigung durch (v.r.n.l.): Gerd Korinthenberg (Pressesprecher), Agnieszka Skolimowska und Linda Walther (Kuratorinnen), Prof. Dr. Susanne Gaensheimer (Direktorin), Prof. Karl-Heinz Petzinka (Rektor Kunstakademie), Peter-Michael Engel (Stifter) und zwei VertreterInnen der Provinzial Rheinland © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Die Ausstellung „Planet 58“ zeigt aktuelle Werke von Absolventinnen und Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf. Alle teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler haben 2018 ihr Studium an der international renommierten Kunsthochschule abgeschlossen und präsentieren nun jeweils eine bis drei Arbeiten im musealen Raum.

Planet 58 – AbsolventInnen der Kunstakademie im K21, Ausstellungsansicht Hanhan Yuan, „Duden, 2018/19“ © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Die Schau, die die gesamte Ausstellungsfläche im Untergeschoss des K21 einnimmt, folgt keiner thematischen Vorgabe, sondern zeigt fast 60 künstlerische Positionen in ihrer gesamten Breite. Neben zahlreichen Gemälden sind Skulpturen, Installationen, Fotografien, Grafiken, Videos und Performances zu sehen. Der Titel der Ausstellung ist frei gewählt und geht auf eine Arbeit eines beteiligten Künstlers zurück. „Planet 58“ spielt mit dem Gedanken des Unerforschten, des Zukünftigen und verweist auf den Übergang von der Studienzeit zur eigenständigen, freien künstlerischen Laufbahn. Auch für das Museum stellt „Planet 58“ Neuland dar: Zum ersten Mal öffnet sich das Haus jungen Künstlerinnen und Künstlern in diesem Umfang.

Planet 58 – AbsolventInnen der Kunstakademie im K21, Dorothee Clara Brings erhielt für ihre Installation „KAL-EL, 2019“ das Provinzial Kunst-Stipendium © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Damit beginnt eine Kooperation zwischen der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und der Kunstakademie Düsseldorf: Parallel zum alljährlichen Rundgang der Kunstakademie zeigt die Kunstsammlung im K21 eine Ausstellung mit Werken der Akademie-Absolventinnen und Absolventen des Vorjahres. Mit dieser sich jährlich fortsetzenden Ausstellungsreihe möchte die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen den jungen Künstlerinnen und Künstlern der Akademie eine Plattform und dem Publikum einen Einblick in die aktuellen künstlerischen Entwicklungen in Düsseldorf bieten.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter Kunstsammlung NRW

Alle Bilder der Ausstellungsvorbesichtigung finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs im Album BEGEGNUNGEN


DÜSSELDORF/HAIFA

Architektur trifft auf Fotografie auf Kunst

– und das Stadtmuseum Düsseldorf macht eine Ausstellung daraus

„Urbane Parallelen – Düsseldorf/Haifa“ noch bis zum 28. April 2019

„URBANE PARALLELEN – DÜSSELDORF/HAIFA“, Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, Die KuratorInnen v.l.n.r.: Dr. Susanne Anna (Direktorin Stadtmuseum), Nissim Tal (Generaldirektor Haifa Museen), Georg Döring (Vorsitzender Bund Deutscher Architekten) und Markus Luigs (Künstler) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

In Kooperation mit dem BDA – Bund Deutscher Architekten Düsseldorf präsentiert das Stadtmuseum, Berger Allee 2, von Donnerstag, 7. Februar, bis zum 28. April die Ausstellung „Urbane Parallelen – Düsseldorf/Haifa“. Teams aus Architektinnen und Architekten, Künstlerinnen und Künstlern sowie Fotografinnen und Fotografen untersuchten urbane Parallelen der Partnerstädte Düsseldorf und Haifa. Themen sind: Ökologie, Nachhaltigkeit, Denkmalpflege, Soziale Fragen und Dekonstruktion/Konstruktion in Zeiten der Privatisierung. Die Projekte aus Architektur, Kunst, Fotografie, Video und Malerei werden parallel in den beiden Stadtmuseen in Düsseldorf und Haifa ausgestellt.

Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf – Haifa
Die Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und Haifa wurde 1988 offiziell geschlossen. Der Prozess des regelmäßigen Austausches führte 2015 auch zur vielfältigen und nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen dem Stadtmuseum und den Haifa Museen. Jetzt treffen im Rahmen der gemeinsamen Ausstellung „Urbane Parallelen – Düsseldorf/Haifa“ zum ersten Mal stadttheoretische Projekte beider Städte aufeinander. Geschaffen wurde somit eine Plattform, in der Bürgerinnen und Bürger urbane Prozesse gestalten können.

„URBANE PARALELLEN – DÜSSELDORF/HAIFA“, Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, v.l.n.r.: Daniel Schumann, Wolfgang Vetten und Matthias Pfeiffer vor ihrem Projekt „Gerresheimer Glashütte“ © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Destruktion und Konstruktion
Dabei scheut man auch in Haifa keine kritischen Statements. Die israelischen Kuratorinnen Dr. Hadas Shadar und Efrat Avni Mazhe betonen, dass die urbane Architektur in Israel eine in sich bunte Mischung darstelle. Neue Bauweisen seien jedoch meist auf Kosten der bereits existierenden Strukturen entweder auf freien Flächen oder ohne Rücksicht auf frühere Baustile entstanden. Dabei sei die potentielle Zerstörung, so die Kuratorinnen, der historischen Strukturen mit ihrer Vielfalt stets präsent. Diese beiden zusammengehörenden und doch gegeneinander stehenden Faktoren Destruktion und Konstruktion sollen künstlerisch zum Ausdruck kommen.

„URBANE PARALELLEN – DÜSSELDORF/HAIFA“, Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, Jens Kirchner und Bettina Bertossi in ihrem Projekt „Ökologie“ © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Schönheit und Verfall
Ein Beispiel hierfür sind die Arbeiten des Künstlers Yigdal Felix, der sich mit Wadi Salib beschäftigte. Der im unteren Bereich Haifas liegende heute verlassene und verfallene Stadtteil ist geprägt von türkischer und arabischer Architektur. Seine Nachtaufnahmen bringen den Widerspruch zwischen der architektonischen Schönheit und dem gleichzeitigen Verfall zum Ausdruck.

„Vom Ankommen und Bleiben“
Mit der Migration in Düsseldorf beschäftigten sich im Rahmen der Ausstellung Bruno Braun, bis 2017 Vorsitzender des BDA Düsseldorf, Prof. Dr. Heinz-Werner Poelchau, Medienexperte, Barbara Zimmermann, Goldschmiedin und Schriftstellerin, Bernhard Zimmermann, langjähriger Filmer im Rahmen ihrer Videoinstallation „Vom Ankommen und Bleiben“. Dabei liegt die Betonung dieses gemeinschaftlichen Filmprojekts darauf, dass mit neuen Menschen auch neue Ideen, neues Können und neues Wissen in die Stadt kamen, kommen und kommen werden. Die Videoinstallation steht für eine bereichernde Vielfalt, die sich auf vielen Ebenen des städtischen Lebens zeigt.

„URBANE PARALELLEN – DÜSSELDORF/HAIFA“, Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, Anna Wollenberg und Markus Luigs vor ihrem Projekt „Garath“ © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Alt und Neu
Die Konfrontation zwischen Alt und Neu wird auf den Bildern des jungen Architekten Gil Bar deutlich. In seinen Arbeiten möchte er betonen, dass die Stadt als Projekt mit politischer Absicht genutzt wird, wobei die Architektur als Medium fungiert. Gil Bar sagt (übersetzt von Dr. Michael Naor): „Die bebaute Umgebung wird als die physische Vertretung des Kampfes um das historische Gedächtnis und um die Nutzung von Ressourcen wahrgenommen.“

Ähnlich beschäftigten sich Georg Döring, Vorsitzender des BDA Düsseldorf, und Johannes Döring, Bildender Künstler, fotografisch mit der Ambivalenz aus Verdrängung und Erinnerung sowie Alt und Neu. In den Fokus nahmen sie dabei Spolien als wiederverwendete Elemente vergangener Architektur. Während Nachkriegsbauten der Materialität der Spolie angepasst wurden, wird heute der Kontrast zwischen neuer Architektur und alter Spolie inszeniert.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter Stadtmuseum Düsseldorf

Alle Fotos der Ausstellungs-Vorbesichtigung finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs im Album BEGEGNUNGEN


FAMILIA HILFT FAMILIE

Ein Charity-Projekt von Katharina Mayer und vision:teilen

FAMILIA hilft FAMILIE, Ausstellungseröffnung im Rathaus Düsseldorf © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Die Fotos des Projektes „FAMILIA“ der Fotografin und Becher-Schülerin Katharina Mayer zeigen Familien und ihre ganz persönlichen biografischen Geschichten. In jedem der Bilder wird zugleich die Individualitätder einzelnen Personen wie auch die Individualität der Gruppe festgehalten. Für ein Jahr wird „FAMILIA“ nun zu einem wohltätigen Projekt. Zehn Familien haben sich für einen guten Zweck porträtieren lassen: Die Einnahmen gehen als Spende an Familien in besonderen Notlagen. Die Fotos der zehn Familien werden vom 4. bis zum 21. Februar im Düsseldorfer Rathaus ausgestellt.

Oberbürgermeister Thomas Geisel war der erste, der sich mit seiner Familie an dem Projekt beteiligt hat: „Die Idee hinter dem Projekt ‚Familia‘ hat mich sofort begeistert: Mit dem Kauf seines eigenen Familienfotos unterstützt man andere Familien. So entsteht nicht nur ein einzigartiges Foto, sondern man hilft damit auch anderen, die sich in Notlagen befinden. Unser Familienfoto hat bei mir einen besonderen Platz gefunden: Es hängt in meinem Büro und erfreut mich jeden Tag!“

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation vision:teilen e.V., die in der Stadt mehrere Projekte für Bedürftige betreibt. Die Galerie Asphalt e.V./fiftyfifty unterstützt „Familia hilft Familien“ durch Produktion und Vermarktung zum Selbstkostenpreis.

FAMILIA hilft FAMILIE, Ausstellungseröffnung im Rathaus Düsseldorf, Am Tisch in Demut: Fotokünstlerin Katharina Mayer, Oberbürgermeister Thomas Geisel, Hubert Ostendorf (Leiter fiftyfifty) und Bruder Peter Amendt (Leiter vision:teilen) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE
FAMILIA hilft FAMILIE, Ausstellungseröffnung im Rathaus Düsseldorf © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Öffnungszeiten des Düsseldorfer Rathauses: montags bis freitags 8 bis 18 Uhr.

Weitere Informationen finden Sie unter vision:teilen e.V.

Alle Fotos zur Ausstellungseröffnung finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs im Ordner BEGEGNUNGEN


MUSEUM INSEL HOMBROICH

Sanierungsmaßnahmen – Pressegespräch im Atelierhaus, 04.02.2019

Dank der Finanzierungszusagen der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Nordrhein-Westfalen, des Rhein-Kreises Neuss, der Stadt Neuss und einer privaten Zuwendung der Unternehmerin Susanne Klatten kann die Stiftung Insel Hombroich 2019 mit der Sanierung des Ausstellungspavillons Labyrinth im Museum Insel Hombroich nach ökologischen und konservatorischen Kriterien beginnen. Die Zuwendungen ermöglichen, dass in direktem Anschluss an diese Maßnahmen auch der Ausstellungspavillon Zwölf-Räume-Haus saniert werden kann. Die Ertüchtigung der von Erwin Heerich entworfenen Gebäude ist der wesentliche Teil eines konservatorischen Maßnahmenpaketes, das die Stiftung in wichtigen Punkten bereits umsetzt.

Mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen konnte die Stiftung Insel Hombroich bereits die kleineren Ausstellungspavillons Schnecke und Tadeusz und das Kassenhaus sanieren. Als Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Insel Hombroich setzte sich Isabel Pfeifer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, in Bund und Land für die Zusage der Finanzierungen ein. „Häufig erzählen mir Menschen von ihrer großen Begeisterung für das Museum Insel Hombroich, doch immer öfter wurde diese mit der Sorge um den Zustand der Pavillons verbunden. Ich freue mich, dass wir jetzt die Möglichkeit bekommen, die Zukunft dieses besonderen Ortes zu sichern.“

Museum Insel Hombroich, Sanierungsmaßnahmen – Pressegespräch im Atelierhaus, v.l.n.r.: Hans-Jürgen Petrauschke (Dezernent Rhein-Kreis Neuss), Reiner Breuer (Bürgermeister von Neuss), Isabel Pfeiffer-Poensgen (Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW), Prof. Oliver Kruse (Vorsitzender Stiftung Insel Hombroich), Hermann Gröhe (CDU-Bundestagsabgeordneter) und Frank Boehm (Geschäftsführer Stiftung Insel Hombroich) © k.enderlein FOTOGRAFIE
Museum Insel Hombroich, Sanierungsmaßnahmen – Pressegespräch im Atelierhaus, Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, im Gespräch mit einem WDR-Redakteur © k.enderlein FOTOGRAFIE

Für die Unterstützung der Sanierungsarbeiten durch den Bund haben sich auch die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten aus dem Rhein-Kreis Neuss, Hermann Gröhe und Ansgar Heveling, eingesetzt. Hermann Gröhe betont: „Dank der 6,5 Millionen Euro aus Bundesmitteln wird das Museum Insel Hombroich nicht nur den Bestand erhalten, sondern auch als Tageslichtmuseum von internationalem Rang zeitgemäß weiterentwickelt. Darüber freue ich mich sehr.“

„Die Zusage der großzügigen finanziellen Zuwendungen ist für uns ein Befreiungsschlag und gleichzeitig eine Verpflichtung“, erklärt Prof. Oliver Kruse, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Insel Hombroich. Nach einer Ausschreibungs- und Planungsphase werden die Bauarbeiten Ende 2019 beginnen. „Das Museum Insel Hombroich wird für die Besucher attraktiv bleiben“, verspricht Kruse. Die neun Pavillons in der weitläufigen Landschaft und die darin präsentierte Sammlung bleiben zugänglich, im Pappelwald wurden neue Wege angelegt, der Park wird durch vielfältige Anpflanzungen verschönert und ab Frühjaghr 2019 wird das Atelierhaus neben dem Kassenhaus für wechselnde Ausstellungen genutzt.

Weitere Informationen finden Sie unter Museum Insel Hombroich

Alle Fotos des Pressegesprächs und des Atelierhauses finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs im Ordner BEGEGNUNGEN


AUS MEINEN SCHUBLADEN 01.2019

Eine Art Hommage an Albert Renger-Patzsch

Emscherhäuser an der A 42, Duisburg 1982 – © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Mein Besuch der Ausstellung „Albert Renger-Patzsch. Die Ruhrgebietsfotografien“ auf der Zeche Zollverein in Essen war der Impuls in meinen Schubladen zu wühlen. Ich erinnerte mich an meine Arbeit „Emscherhäuser“ aus dem Jahre 1982. Der Emscherschnellweg, die Autobahn A42, war in Duisburg fast fertig gestellt. Vom Wall, auf dem die Lärmschutzwände montiert wurden, hatte man einen erhöhten Standpunkt und dadurch einen neuen Blick auf die Siedlungshäuser. Zahlreiche alte Straßen waren durch den Autobahnneubau zu neuen Sackgassen geworden. Die Gärten um die Häuser und die Gehwege waren alle befriedet, und so ergab sich eine neue Sichtweise auf die Straßenstümpfe mit den letzten Bebauungen. Die harten Kontraste der Schatten durch knackiges Winterlicht machten die Siedlungsarchitektur aus den zwanzigern und den Nachriegsjahren zu grafisch akkuraten Geometrien. Das machte mich an.

Emscherhäuser an der A 42, Duisburg 1982 - © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE
Emscherhäuser an der A 42, Duisburg 1982 – © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Gut fünfzig Jahren liegen zwischen meinen und den Bildern Renger-Patzschs. Die Faszination der Ästhetisierung des Ruhrgebiet-Raums darf ich offenbar mit meinem großen Vorbild teilen. Hubert Spiegel schrieb zur Ausstellung in Essen vor kurzem in der F.A.Z.: „Renger-Patzsch dokumentierte Ordnung, wo es sie nicht gab.“ Das ist die Beschreibung für einen Impuls, die Kamera in die Hand zu nehmen und Bilder zu arbeiten, die mehr darstellen können, als eine historische Dokumentation.

Duisburg Bruckhausen an der Kaiser-Wilhelm-Straße 1978 © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE
Duisburg Bruckhausen an der Kaiser-Wilhelm-Straße 1978 © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

RENGER-PATZSCH. DIE RUHRGEBIETSFOTOGRAFIEN

Fotografien: © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Die Sonderausstellung des Ruhr Museums »Albert Renger-Patzsch. Die Ruhrgebietsfotografien« zeigt Klassiker und bisher unveröffentlichte Aufnahmen eines der wichtigsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit, der für die Fotografie des Ruhrgebiets stilbildend geworden ist. Die Ausstellung präsentiert erstmals das vielseitige Werk von Albert Renger-Patzsch, das im Ruhrgebiet entstanden ist. Mit etwa 100 Fotografien wird sein größtes freies Projekt, die »Ruhrgebietslandschaften«, aus den Jahren 1927 bis 1935 vorgestellt. Die Aufnahmen stehen für die Entdeckung der Industrielandschaft als künstlerisches Bildmotiv und stammen aus dem Albert Renger-Patzsch Archiv der Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Pinakothek der Moderne, München. Ergänzt werden sie durch 200 überwiegend unbekannte Auftragsfotografien aus den 1920er bis 1960er Jahren. Bei den gezeigten Schwarz-Weiß-Fotografien handelt es sich bis auf wenige Ausnahmen um vom Fotografen selbst erstellte Abzüge. Ihre Qualität ist einzigartig und sie stellen einen Höhepunkt in der Präsentation historischer Fotografien im Ruhr Museum dar. Die Ausstellung ist die bislang umfassendste Schau der Ruhrgebietsfotografien von Albert Renger-Patzsch. Die Ausstellung wurde organisiert in besonderer Kooperation und mit wissenschaftlicher Unterstützung der Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Pinakothek der Moderne, München. Pressetext Stiftung Zollverein

Cover Katalog © Ruhr Museum, Gestaltung Uwe Loesch
Cover Katalog © Ruhr Museum, Gestaltung Uwe Loesch

Katalog
Zur Ausstellung erscheint im Verlag der Buchhandlung König ein umfangreicher, 336 Seiten starker Katalog mit circa 200 Abbildungen.

Noch bis zum 3. Februar 2019. Weitere Informationen unter https://www.zollverein.de/kalender/albert-renger-patzsch-die-ruhrgebietsfotografien


NACHRICHTEN VOM SIEBTEN JANUAR 2019

Am siebten Januar, bei etwa sieben Grad Celsius, war ich für ein paar Fingerübungen mit meiner neuen Z sieben in der Düsseldorfer Innenstadt unterwegs und fühlte mich alles andere als im siebten Himmel.

Die nachweihnachtlichen Auslagen des Einzelhandels in Düsseldorf versprechen uns genussorientierten Konsum im neuen Jahr 2019. Freuen wir uns drauf!?

Einkaufstadt Düsseldorf © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Trotz Fahrverbot: Dicke Diesel-SUV sind Bestseller! (Focus-Online) – Und wer oder was schützt uns vor dem sauren Regen?

In Deutschland wurden 2017 785.000 Kinder geboren, wie das statistische Bundesamt im Oktober mitteilte. Demnach ist die Zahl der Neugeborenen im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent zurückgegangen. 2016 hatte sich Deutschland mit 792.000 Neugeborenen über einen Baby-Boom gefreut – im Vergleich zu 2015 waren es nämlich 7,4 Prozent mehr gewesen. Am demografischen Wandel hat dies nichts geändert. In Deutschland sterben jedes Jahr mehr Menschen als neue geboren werden. Diese Entwicklung gibt es seit 1972. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Sterbefälle um 2,4 Prozent auf 933.000. (dpa)

Die Lawinengefahr, die in den westlichen und südlichen Alpen mässig war, war in den Zentralschweizer Alpen erheblich und vom Glarnerland bis zum Alpstein AR sowie in Nord- und Mittelbünden mit Stufe 4 von 5 gross. (© 2018 Blick.ch) – Sind die Schweizer Alpen noch zu retten?

Viele Automodelle werden seit Jahren immer größer. Das verschärft das Problem des Zuparkens noch. Stellplätze sollen zwar stets mindestens 2,30 bis 2,50 Meter breit sein, doch dieser Platz reicht für wuchtige Fahrzeuge kaum. So war der erste VW Golf ohne Spiegel noch 1,61 Meter breit, das Modell Golf 7 braucht mit 1,80 Meter (ohne Spiegel) viel mehr Platz. Ein BMW X5 ist mit Spiegeln sogar 2,20 Meter breit. (ZEIT ONLINE) – Vielleicht hilft da „WC-Mobilität“?


AUS MEINEN SCHUBLADEN 12.2018

Zum Ende des Jahres 2018 aus gegebenem Anlass ein ungewöhnlich umfangreicher Auszug aus den SCHUBLADEN meines Archivs: fünf Fotografien aus den Jahren 1978 bis 2015 flankieren die Vorschau auf das Ausstellungsprogramm der Museen der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf.

In diesem Zusammenhang möchte ich nicht versäumen, meinen FreundInnen, KollegInnen und allen anderen LeserInnen meines Blogs eine vernehmlich GUTE ZEIT in 2019 zu wünschen.

Angeregt durch die Vorschau auf das Düsseldorfer Ausstellungsprogramm 2019, konkret durch das Foto des Künstlers Ai Weiwei, erinnerte ich mich an meine Portraitserie von Tün Schneiderath aus dem Jahre 1979. Tün war damals Tennislehrer in meiner Heimatstadt Wesel, in dem Club, in dem auch ich mich im Tennis übte. Tün war aber nicht mein Trainer. Meine Eltern hätte sein 3/4-Stunden-Honorar finanziell überfordert. Ich trainierte deshalb an der grünen Wand. Oder mit Freunden, wenn mal der vierte Mann zum Doppel fehlte. Was neben mir nicht viele wussten: Tün war neben seinem Brot-und-Butter-Job Dichter und Aphoristiker. Seine nieder geschriebenen Gedanken unter dem Pseudonym „Art van Rheyn“ waren zwar stets wohlüberlegt, aber auch ziemlich geradeaus. Vermutlich war gerade dies der Grund, dass die kurzen, manchmal spitzen, aber nie verletzenden Aussagen, so gut ankamen. Der Dichter bezeichnete sich leicht selbstironisch als „optimistischer Nichtschwimmer, geselliger Menschenfreund und sich nicht ganz ernst nehmender Lebenskünstler”. Meine Begegnungen mit Tün waren keine vielen, aber immer intensive, interessante und lehrreiche.

Der niederrheinische Dichter, Aphoristiker und Tennislehrer Günter „Tün“ Schneiderath (1939-2005) im „Hören, Sehen, Sprechen“ – fotografiert am 24.08.1979 um 18:09 Uhr © 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE
Ai Weiwei – Künstler unter Einflussnahme ALLER seiner Sinne © Ai Weiwei Studio

„Everything is art. Everything is politics“
„Alles ist Kunst, alles ist Politik“: Mit diesem Motto brachte der international bekannte Gegenwartskünstler Ai Weiwei das Grundprinzip seiner Arbeitsweise auf den Punkt. Es ist auch das Leitmotiv der umfangreichen Ausstellung, die die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ab Frühjahr 2019 zeigt. Im Mittelpunkt steht dabei die enge Verzahnung von politischem Engagement und künstlerischer Arbeit Ai Weiweis. Die Ausstellung mit raumfüllenden Installationen und Werken aus den vergangenen zehn Jahren ist in den beiden Häusern der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K20 und K21, vom 18. Mai bis zum 1. September 2019 zu sehen. Mit seinen regimekritischen Äußerungen gegenüber der Regierung in China und als lange verfolgter Dissident wird Ai Weiwei zumeist als politischer Kunst-Aktivist wahrgenommen, der sich in seinen jüngsten Arbeiten mit Migration als Massenphänomen und Beispiel einer grundsätzlichen menschlichen Krise beschäftigt.

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K20, Grabbeplatz 5
www.kunstsammlung.de
Bis 10. März 2019: „museum global. Mikrogeschichten einer ex-zentrischen Moderne„; bis 24. März 2019 (verlängert): „museum global. Paul Klee. Eine Sammlung auf Reisen„; 18. Mai 2019 bis 1. September 2019: „Ai Weiwei“ (auch im K21); 8. Juni 2019 bis 7. Juli 2019: „In aller Freundschaft„; 12. Oktober 2019 bis Ende Februar 2020: „Edvard Munch gesehen von Karl Ove Knausgård“ (Arbeitstitel).

GEBAUTE UNSCHÄRFE – Neue Meisterhäuser Dessau, Haus Gropius, Teilansicht © 2014 k.enderlein FOTOGRAFIE

Seit ich in Bildern denke, erinnere und arbeite sind mir Bauhaus-Themen vertraut. Ich beobachte sie seit jeher mit Bewunderung und immer wieder aufflammender Begeisterung. Diese linienorientierte Art zu bauen, zu gestalten und zu fotografieren hat mich immer fasziniert. Ich gestehe, ich habe mich in meiner Fotografie immer auch ein wenig an den großen Meistern der zwanziger Jahre orientieren wollen. Längst bin ich überzeugt, dass das nie ein Fehler war.

100 Jahre Bauhaus
Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums zeigt das NRW-Forum Düsseldorf noch bis zum 10. März 2019 die Fotografieausstellung „Bauhaus und die Fotografie – Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst„. Das Staatliche Bauhaus spielt nicht nur eine Schlüsselrolle in der Design- und Kunstgeschichte, sondern auch in der Fotografie des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung bringt Fotografien des Neuen Sehens in einen Dialog mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern. Die Ausstellung ist Teil des Jubiläumsprogramms „100 Jahre Bauhaus“ und verbindet unter anderem Arbeiten von Bauhäuslern wie László Moholy-Nagy, Lucia Moholy, Marianne Brandt, Erich Consemüller und Walter Peterhans mit Künstlerinnen und Künstlern der Gegenwart wie Antje Hanebeck, Douglas Gordon, Kris Scholz, Stefanie Seufert, Thomas Ruff, Viviane Sassen oder Wolfgang Tillmans.

NRW-Forum Düsseldorf, Ehrenhof 2
www.nrw-forum.de
Bis 10. März 2019: „Bauhaus und die Fotografie – Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst„; 15. bis 17. März 2019: „META MARATHON 2019“ (Digitalfestival); 29. März 2019 bis 7. Juli 2019: „Two Rivers: Joachim Brohm/Alec Soth„; 29. März 2019 bis 5. Mai 2019: „Körperwende – von Nam June Paik bis Hiroshi Ishiguro„; 19. Juli 2019 bis 10. November 2019: „Martin Parr. Retrospektive„; 19. Juli 2019 bis 10. November 2019: „White Out“ (VR-Performance-Ausstellung); 22. November 2019 bis 16. Februar 2020: „Bieke Depoorter„; 22. November 2019 bis 16. Feburar 2020: „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2019/2020„.

siehe hierzu auch
https://k-enderlein-fotografie.com/2018/12/07/bauhaus-und-die-fotografie/

IRAQ 1982 © 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE

Auch ich hatte in meinem Fotografenleben die Gelegenheit, der Brutalität, den Wirren und der Gnadenlosigkeit eines Kriegs unvernüfntig nahe zu kommen. Im Mai machte ich als Ingenieur getarnt eine Reise in den Iraq, um bei Kerbala eine Fabrik zu fotografieren. 1982 dachte ich wirklich noch, es gäbe ausschließlich männliche Kriegsfotografinnen.

Vielfalt der Fotografie
Im Jahr 2019 kommen alle Fotografiebegeisterten auf ihre Kosten. Der Kunstpalast präsentiert mit der Ausstellung „Fotografinnen an der Front. Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus“ rund 140 Arbeiten von acht Fotografinnen aus den letzten 80 Jahren. Denn entgegen der weitläufigen Vorstellung, die Kriegsfotografie sei ein von Männern dominiertes Berufsfeld, gibt es eine lange Tradition von in Kriegsgebieten tätigen Fotografinnen. Unter den Aufnahmen finden sich neben intimen Einblicken in den Kriegsalltag und Zeugnissen erschütternder Gräueltaten auch Werke, die die Absurdität des Krieges und seiner Konsequenzen aufzeigen.

Kunstpalast, Ehrenhof 4-5
www.smkp.de
Bis 13. Januar 2019: „Walter Ophey. Farbe bekennen!“; bis 10. Februar 2019: „PS: Ich liebe Dich. Sportwagen-Design der 1950er bis 1970er Jahre„; bis 10. Februar 2019: „Anthony Cragg im Ehrenhof“; 7. Februar 2019 bis 2. Juni 2019: „‚Zu schön, um wahr zu sein‘ – Das Junge Rheinland„; 8. März 2019 bis 10. Juni 2019: „Fotografinnen an der Front. Von Lee Miller bis Anja Niedringhaus„; 28. März bis 16. Juni 2019: „Pia Fries. Fabelfakt„; 30. Juni 2019 bis 4. August 2019: „DIE GROSSE Kunstausstellung NRW„; 29. August 2019 bis 5. Januar 2020: „Norbert Tadeusz„; 5. September 2019 bis 26. Januar 2020: „Utopie und Untergang. Kunst in der DDR„; 19. September 2019 bis 5. Januar 2020: „Pierre Cardin„.

Hommage an Vincent van Gogh, SONNENBLUMEN © 2018 k.enderlein FOTOGRFAIE

Florale Porträtinszenierungen von Fabio Borquez sind vom 18. September 2019 bis zum 5. Januar 2020 bei der Ausstellung „Flores del Mal“ im Museum für Gartenkunst der Stiftung Schloss und Park Benrath zu sehen. Der argentinische Fotograf Borquez geht in seiner Serie über klassische Porträts hinaus. Dank ausgefallener Pflanzenarrangements verschmilzt er Natur, Mensch und Kunst miteinander. Wie in Ovids Metamorphosen scheinen sich die Porträtierten in den aufwändigen Bildinszenierungen zu verwandeln und bieten den Betrachtern neue Formen der Sinnlichkeit.

Stiftung Schloss und Park Benrath, Benrather Schlossallee 100-106
www.schloss-benrath.de
Bis 13. Januar 2019: „Japanische Gärten in Deutschland„; 10. April 2019 bis 23. Juni 2019: „Mein allerliebster Ort“ Weiblicher Adel auf Schloss Benrath vom 17. bis zum 19. Jahrhundert; 18. September 2019 bis 5. Januar 2020: „Fabio Borquez. Flores del Mal. Fotografie„.

KUNST IM TUNNEL aus der Serie „Da ist Kunst drin“ © 2015 k.enderlein FOTOGRAFIE

2015 arbeitete ich die Serie „DA IST KUNST DRIN“, motiviert durch die vielen Besuche in den Düsseldorfer Kulturstätten. Kunst bewegt was – bei mir immer. Und so setzte ich die Zeigehäuser der Landeshauptstadt fotografisch durch Langzeitbelichtungen aus der Hand in Bewegung.

Fotos der Künstlerinnen und Künstler Conrad Müller, Donja Nasseri, Arisa Purkpong und Alexander Romey, alle Absolventen oder Studierende der Kunstakademie Düsseldorf, sind in der Ausstellung „Von mir aus“ im KIT – Kunst im Tunnel zu sehen. Ihre Fotografien, Filme und Installationen werden im KIT so inszeniert, dass sie sich mit der Architektur des Raumes auseinandersetzen und einen begehbaren Bildraum schaffen. Sie laden dazu ein, sich mit dem ständig veränderndem Terrain der Fotografie auseinanderzusetzen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie sie die Wirklichkeit formt.

KIT-Kunst im Tunnel, Mannesmannufer 1b
www.kunst-im-tunnel.de
Bis 10. Februar 2019: „Words don’t come easy – money doesn’t either„; 18. bis 27. Februar 2019: „Zu Gast im KIT: Concrete Delusion„; 16. März 2019 bis 16. Juni 2019: „Von mir aus“ Eine Foto-Ausstellung mit Conrad Müller, Donja Nasseri, Arisa Purkpong und Alexander Romey; 29. Juni 2019 bis 6. Oktober 2019: „N.N.“ Performance-Ausstellung mit Ji Hyung Song (Klasse Gregor Schneider) und anderen; 12. bis 20. Oktober 2019: „INSERT: Kinder-Künstler-Vermittlungs-Projekt in den Herbstferien„; 31. Oktober 2019 bis Ende Januar 2020: „Taking Root (Wurzeln schlagen) – Eine Malerei-Ausstellung„.


FOTOGRAFIE-MANIFEST AM RHEIN

Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf kauft die bedeutende Sammlung Kicken

Man Ray (1890–-1976), Les Larmes, 1933 (Abzug 1990 von Pierre Gassmann), Silbergelatineabzug, 20,8 x 28,9 cm, Kunstpalast, Düsseldorf © Man Ray Trust, Paris; VG Bild-Kunst, Bonn 2018

Der Kunstpalast erwirbt über 3000 Fotografien aus der Bestandssammlung der Galerie Kicken. Der Rat der Stadt Düsseldorf hat am Donnerstag, 13. Dezember 2018, einstimmig die Erwerbung der Bestandssammlung der Galerie Kicken für die städtische Sammlung des Kunstpalastes beschlossen. Von den insgesamt 3039 Fotografien werden 1823 Fotos angekauft, zusätzlich schenkt Annette Kicken der Landeshauptstadt 1216 Aufnahmen.
Mit der Erwerbung der Bestandssammlung der Galerie Kicken wird die historisch einmalige Möglichkeit genutzt, einen überaus hochwertigen und umfangreichen Fotografiebestand zu sichern, der Düsseldorfs Status als Stadt der Fotografie entspricht.


„Durch den Ankauf wird Düsseldorf schlagartig einer der bedeutenden Standorte für Fotografie in Deutschland und damit seiner Rolle und seinem Anspruch als Fotostadt gerecht.“, kommentiert Thomas Geisel, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, die Erwerbung. „Die herausragende Qualität der Aufnahmen, die Vielseitigkeit der mit großer Kennerschaft zusammengetragenen Sammlung sowie der einwandfreie Erhaltungszustand der Fotografien sind einzigartig. Dass Annette Kicken sich großzügigerweise bereit erklärt hat, zusätzlich einen beachtlichen Teil der Arbeiten zu schenken, freut und ehrt uns ausdrücklich.“


Die Sammlung bildet die wichtigsten Tendenzen der europäischen Fotokunst des 19. und 20. Jahrhunderts ab und enthält Ikonen der Fotografiegeschichte, darunter Werke von Leopold Ahrendts, Gertrud Arndt, Bernd und Hilla Becher, Sibylle Bergemann, Robert Capa, Hugo Erfurth, Horst P. Horst, Lotte Jacobi, Rudolf Koppitz, Heinrich Kühn, André Kertész, Lázsló Moholy-Nagy und Lucia Moholy, Helmut Newton, Man Ray, Albert Renger-Patzsch, Franz Roh, August Sander, Otto Steinert und Edward Weston. Das über 3000 Werke umfassende Konvolut beinhaltet Originalabzüge („Vintage Prints“), von den Fotografen selbst angefertigte, autorisierte spätere Abzüge sowie Portfolios und Alben. Sammlungsschwerpunkte sind die Fotografie des 19. Jahrhunderts (540 Werke), der Bereich des Neuen Sehens und der Neuen Sachlichkeit (1001 Werke), die Bauhaus-Fotografie (194 Werke), die Subjektive Fotografie (214 Werke) und die New Topographics-Autorenfotografie (342 Werke). Darüber hinaus umfasst die Sammlung wesentliche Arbeiten aus der Frühzeit der Fotografie, des Piktorialismus sowie der Presse- und Modefotografie. Der Schwerpunkt des Konvoluts liegt auf Arbeiten von Fotografen aus Europa und den USA, welche in dem Entstehungszeitraum der Bilder die führenden Regionen für die Entwicklung des Mediums darstellen.

Edward Weston (1886-1958), Shell, 1927 (Abzug 1946 von Cole Weston vom Originalnegativ), Silbergelatineabzug, 24 x 19 cm, Kunstpalast, Düsseldorf © 1981 Center for Creative Photography, Arizona Board of Regents

„Mit dem Erwerb der Bestandssammlung Kicken wird etwas Bleibendes geschaffen, wovon auch zukünftige Generationen profitieren werden.“, freut sich Hans-Georg Lohe, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf: „Es ist ein großartiges Invest in die Kultur unserer Stadt.“ Felix Krämer, Generaldirektor Kunstpalast, betont: „Die Fotografie als das bedeutendste Bildmedium des 20. Jahrhunderts ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Museen. Diese Erwerbung ermöglicht der städtischen Kunstsammlung, eine wesentliche Lücke in ihren Beständen zu schließen.“ Krämer führt weiter aus: „Das Konvolut, das sowohl Spitzenwerke als auch umfassende Werkgruppen beinhaltet, integriert sich perfekt in die Gattungen übergreifende Sammlung des Kunstpalastes und wird in Dialog mit dieser treten. Durch diese Erwerbung kann die Vielfalt unserer Bestände, welche die besondere Stärke der Kunstpalast-Sammlung darstellt, signifikant ausgebaut werden.“


Zusätzlich zu der Teilschenkung der Sammlung hat sich Annette Kicken bereit erklärt, die Stelle für eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in über die nächsten fünf Jahre zu finanzieren, der/die die Fotosammlung fachlich betreut. Für Anfang 2020 ist eine Ausstellung angedacht, die einen Überblick über die Fotosammlung ermöglicht. Mit der Neueröffnung der Sammlungspräsentation des Kunstpalastes werden die Fotografien in den Rundgang integriert und Seite an Seite mit Malerei, Skulptur, Graphik und Angewandter Kunst gezeigt. „Ich freue mich außerordentlich, insbesondere für meinen verstorbenen Mann, dass mit dem Kunstpalast ein Ort für die Bestandssammlung unserer Galerie gefunden werden konnte, an dem die Fotografie als gleichberechtigtes künstlerisches Medium behandelt wird.“, erklärt Annette Kicken. „Es war immer unser Anliegen, dass die Künste einer Epoche gemeinsam miteinander präsentiert werden und somit die gegenseitigen Einflüsse veranschaulicht werden können.“

August Sander (1876-1964), Bauernmädchen, 1928 (Abzug 1980 von Gunter Sander), Silbergelatineabzug, 27,6 x 20,8 cm, Kunstpalast, Düsseldorf © Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur – August Sander Archiv, Köln; VG Bild-Kunst, Bonn 2018

In Düsseldorf findet sich eine für Deutschland einmalige Fotografieszene, die seit den späten 1970er-Jahren getragen wird von den bedeutendsten deutschen Fotografen: Bernd und Hilla Becher, Katharina Sieverding und Hans-Peter Feldmann sowie die Vertreter der sogenannten Düsseldorfer Schule – die ehemaligen Studierenden des Ehepaars Becher an der Düsseldorfer Akademie, darunter Andreas Gursky und Thomas Ruff. Obwohl es im Kunstpalast einige monographische Ausstellungen gegeben hat, in denen Fotografen wie Candida Höfer und Axel Hütte gewürdigt wurden, hat es parallel dazu keine umfassende Erwerbungsstrategie gegeben, um Fotografie als zentralen Teil der Sammlung aufzubauen. Folglich gibt es bisher weder im Kunstpalast noch in anderen musealen Institutionen der Stadt die Möglichkeit, einen Überblick über die Geschichte der Fotografie und ihre wichtigsten Positionen und Strömungen zu erhalten. Die Bestandssammlung der Galerie Kicken, bei der ein enzyklopädischer Ansatz verfolgt wurde und die für die Vermittlung im Museum ideal wäre, ist in Europa einmalig – sowohl unter qualitativen Aspekten als auch unter Berücksichtigung des Umfangs der Sammlung. Wie einer der beiden Gutachter des Konvolutes, Professor Thomas Weski, bestätigt, ist der eigene Aufbau einer derartigen, musealen Ansprüchen entsprechenden Fotosammlung selbst mit unbegrenzten finanziellen Mitteln heute nicht mehr denkbar. Die Erwerbung bedeutet, dass am Kunstpalast eine fundierte Auseinandersetzung zwischen der historischen Fotografie und der in Düsseldorf besonders präsenten Gegenwartsfotografie ermöglicht wird.

Eadweard Muybridge (1830–1904), Animal Locomotion, Females (Nude), Plate 81, Ascending and incline with a bucket of water in each hand; from: Animal Locomotion, An Electro-Photographic Investigation of Consecutive Phases of Animal Movements, 1872–1885 (Abzug ca. 1887), Lichtdruck, 48 x 61 cm, Kunstpalast, Düsseldorf

Galerie Kicken
Der 2014 verstorbene Rudolf Kicken zählt zu den Pionieren der Fotogaleristen in Europa. Als der gebürtige Aachener seine Galerie 1974, damals gemeinsam mit Wilhelm Schürmann, gründete, war Fotografie als Kunstgattung noch nicht etabliert. Zunächst in Kickens Heimatstadt und anschließend in Köln angesiedelt, hat sich die Galerie schnell zu einer der führenden Fotogalerien in der internationalen Szene entwickelt. Seit 2000 hat Rudolf Kicken die Galerie gemeinsam mit seiner in Duisburg geborenen Frau Annette in Berlin geleitet. Heute ist die Galerie Kicken die wichtigste Fotogalerie in Europa. Die unzähligen von Annette und Rudolf Kicken organisierten Ausstellungen und Publikationen haben erheblich dazu beigetragen, dass Fotografie neben Malerei, Bildhauerei und Graphischen Arbeiten heute als Kunstform anerkannt wird. Bei der angebotenen Sammlung handelt es sich um den Bestand der Galerie Kicken.
Seit der Gründung der Galerie Kicken 1974 war es Ziel von Annette und Rudolf Kicken, das Medium Fotografie in seiner ganzen Bandbreite im öffentlichen Bewusstsein sichtbar zu machen und zu verankern. Aus diesem nachhaltigen Verantwortungsgefühl für die visuelle Kultur unserer Zeit heraus hat die Galerie jahrzehntelang wichtige OEuvres der Fotografiegeschichte vermittelt und bewahrt. In der fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Kunstpalast schließt sich nun der Kreis. Die Bestandssammlung der Galerie Kicken wird als umfassende Ergänzung der Düsseldorfer städtischen Sammlungen im Rheinland eine bleibende Heimat finden.

Annette Kicken unterstreicht: „Düsseldorf als signifikantes Zentrum zeitgenössischer Fotografie ist ein idealer Ort für die Bestandssammlung unserer Galerie. Künftig werden unsere Bilder in weit größerem Maßstab als bisher öffentliche Wirkung entfalten können, und das sehe ich auch vor dem Hintergrund unserer engen persönlichen Verbundenheit mit dem Rheinland mit großer Freude und Dankbarkeit, besonders im Gedenken an meinen Mann und sein Lebenswerk. Die bisherige Galerietätigkeit wird sich dahingehend verändern, dass die aktive Teilhabe am Kunsthandel  mit Messeteilnahmen und Wechselausstellungen reduziert wird zugunsten einer stärkeren Konzentration auf die Kunstvermittlung und den Wissenstransfer mit Ausstellungsprojekten, Vortragsreihen, Kooperationen und Publikationen zur deutschen und internationalen Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts. Hier werden wir einen starken Fokus auf die Zusammenarbeit mit alten und neuen institutionellen und privaten Partnern legen.“

13.12.2018 – Pressemitteilung Kunstpalast Düsseldorf



BAUHAUS und die Fotografie

Das NRW-Forum in Düsseldorf stellt nicht nur die Frage

„WOHIN GEHT DIE FOTOGRAFISCHE ENTWICKLUNG ?“

es gibt auch zahlreiche Antworten – mit einer großformatigen und großartigen Fotografie-Ausstellung.

NRW Forum Düsseldorf, BAUHAUS und die Fotografie, Ausstellungsvorbesichtigung mit Werken von Viviane Sassen –
© 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE

Das Staatliche Bauhaus spielt nicht nur eine Schlüsselrolle in der Design- und Kunstgeschichte, sondern auch für die Fotografie des 20. Jahrhunderts. Vom 7. Dezember 2018 bis 10. März 2019 bringt die Ausstellung „Bauhaus und die Fotografie – Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst“ im NRW-Forum Düsseldorf Fotografien des Neuen Sehens in einen Dialog mit zeitgenössischen KünstlerInnen. Die Ausstellung ist Teil des Jubiläumsprogramms „100 jahre bauhaus“.

NRW Forum Düsseldorf, BAUHAUS und die Fotografie, die drei Kuratoren vor Werken von Thomas Ruff, v.l.n.r.: Prof. Dr. Kai-Uwe Hemken, Prof. Dr. Christoph Schaden, Prof. Dr. Kris Scholz –
© 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE

Wie tragen die Neuerungen durch das Bauhaus auch heute noch zur Weiterentwicklung fotografischer Bildsprachen bei? Welche Rolle spielt die Foto-Avantgarde um 1930 für zeitgenössische KünstlerInnen? Die Ausstellung „Bauhaus und die Fotografie Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst“ verbindet Arbeiten des Neuen Sehens, wie sie von Bauhäuslern wie László Moholy-Nagy, Lucia Moholy, Marianne Brandt, Erich Consemüller und Walter Peterhans bekannt sind, mit KünstlerInnen der Gegenwart wie Antje Hanebeck, Daniel T. Braun, Dominique Teufen, Doug Fogelson, Corina Gertz, Douglas Gordon, Kris Scholz, Max de Esteban, Stefanie Seufert, Taiyo Onorato & Nico Krebs, Thomas Ruff, Viviane Sassen und Wolfgang Tillmans. Zeitgenössische Fotografien, Skulpturen und Videoinstallationen treten in einen Dialog mit der Sachlichen Fotografie im Jahrzehnt des Bauhauses.

NRW Forum Düsseldorf, BAUHAUS und die Fotografie, Max de Esteban (Mitte) erläutert seine Werke –
© 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE
NRW Forum Düsseldorf, BAUHAUS und die Fotografie, Eine Arbeit des Schweizer Künstlerduos Onorato und Krebs –
© 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE

Analog oder digital? Diese immer wiederkehrende Frage bei Präsentation von Fotografie im öffentlichen Raum muss nicht unbedingt beantwortet werden! Es zählt, was an der Wang hängt, unabhängig von dem bevorzugten Workflow der AutorInnen, der jeweils die Entstehung einer fotografischen Arbeit beschreiben würde. Auch ohne weitere Erklärungen tragen die Neuerungen durch das Bauhaus heute noch zur Weiterentwicklung fotografischer Bildsprachen bei.

NRW Forum Düsseldorf, BAUHAUS und die Fotografie, Ausstellungsansicht –
© 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE

Das erinnert ein wenig an die Zukunft – Der Geist des Bauhauses, der durch die Köpfe der Fotografie-AutorInnen weht, bringt weit mehr als nur „weiße Kisten und Freischwinger“ oder Fotogramm ähnliche Montagen hervor: Bauhaus in der Fotografie aus heutiger Sicht präsentiert uns in der Ausstellung vielfältige Visualisierungen – alle in einfachem und klarem Stil. Wir erinnern uns gerne an Vorlagen von László Moholy-Nagy, Lucia Moholy, Marianne Brandt, Erich Consemüller und Walter Peterhans, deren Arbeiten die FotografInnen der Gegenwart für ihre Werke inspiriert haben müssen. So begreifen wir durch Sehen, was vor einhundert Jahren die revolutionäre Kunstschule an Seh- und Sichtweisen nachhaltig geprägt hat.

NRW Forum Düsseldorf, BAUHAUS und die Fotografie, Selbstportrait des Bildredakteurs vor einer Video-Arbeit von Douglas Gordon „Play Dead; Real Time“ –
© 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE

Zur Ausstellung erscheint Ende Januar 2019 ein umfangreicher Katalog im Kerber Verlag

Alle Fotos der Ausstellungsvorbesichtigung finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs unter   BEGEGNUNGEN

„100 jahre bauhaus im westen“ – 2019 jährt sich zum 100. Mal die Gründung der Bauhaus-Reformschule, der wohl berühmtesten Kulturinstitution Deutschlands. Der unmittelbare Anlass steht im Osten: In Weimar wurde die Schule gegründet, nach Dessau musste sie ziehen, um sich zu entfalten, in Berlin versuchte sie schließlich vergeblich weiterzubestehen. Die Nazis machten eine Vision des Gestaltens und Zusammenlebens zunichte, die auf Rationalität und Internationalität setzte und versuchte, den ästhetischen und sozialpolitischen Ansprüchen der Zeit nicht nur gerecht zu werden, sondern sie in ein harmonisches, wenn nicht sogar heiteres Verhältnis zueinander zu bringen.

Nordrhein-Westfalen, das bevölkerungsreichste Flächenland, beteiligt sich unter der Schirmherrschaft der Ministerien für Kultur und Wissenschaft Isabel Pfeiffer-Poensgen mit nahezu vierzig Projekten am bundesweiten Jubiläum. Das Ministerium und die beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe haben zu einer Kooperation gefunden, die es in dieser Größenordnung und Reichweite noch nicht zu einem kulturellen Ereignis gegeben hat.

NRW ist Bauhaus-Land – „Bauhaus“, das war nicht nur Weimar, Dessau, Berlin. Auch im Rheinland und in Westfalen sind bedeutende Zeugnisse der „berühmtesten Reformschule“ zu finden. Hier drei Beispiele linienorientierter Architektur aus dem Revier:

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter    NRW -Forum

Programm zum Bauhaus-Jubiläum in NRW unter  Bauhaus im Westen


AUS MEINEN SCHUBLADEN 11.2018

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Insel Elba, 1985 © 2018 k.enderlein FOTOGRAFIE

Ehe der November zu Ende geht, noch schnell ein Foto aus den Schubladen meines Archivs zu der monatlichen Rubrik auf meinem BLOG.

Warten auf den Helikopter? Mitnichten! Warum begibt sich der Mensch freiwillig in Gefahr – an den Rand des Abgrunds? Weil er dort die beste Übersicht hat. Klar, das war auch mein Grund, den höchsten Berg der Insel Elba, den Monte Capanne, zu besteigen. Der Aussicht wegen. Die Sicht war gar nicht gut an diesem sommerlichen Ferientag. Aber ich war über den Wolken. Das macht immer frei auf eine eigentümliche Art. Der Hubschrauberlandeplatz liegt etwa 975 Meter über dem Meer. Schön, dass ich da oben nicht alleine war. So ergab sich das Motiv mit den Touristen mit Kind und Kamera und Sack und Pack. k.e


 

DIE FASZINATION DER MEERE …

… reißt nicht ab. Ich war mal wieder ans Meer gereist. An die Küste der Bretagne. Mein Freund und Kollege Gerd Lorenzen war mit dabei. So gibt es von dieser Reise eine Menge Bilder von mir, bei meiner Arbeit zu einigen neuen SEESTUECKEN. Viel Zeit verbrachte ich unter meinem Schirm, geschützt hauptsächlich vor Wind und manchmal auch vor Regen. Die in Reiseführern immer wieder beschriebene „raue Atlantik- und Kanalküste“ der französischen Bretagne machte ihrem Ruf im November alle Ehre.

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Karsten Enderlein in der Bretagne © 2018 Gerd Lorenzen, Essen

Die Fahrt zum äußersten Westen der französichen Republik, der Insel Ouessant, war ein faszinierendes Erlebnis. Nicht nur das passende Becherlicht für meine Belichtungen machte die Begegnung im Atlantik am Eingang zum Ärmelkanal zu etwas sehr besonderem, auch die Gewissheit – beim Blick über die Wassermassen -, dass zwischen diesem Ort und der Insel mit der Freiheitsstatue vor Manhatten kein Meter Land mehr liegt, machte mich als Mensch auf dieser Erde klein und durchaus sentimental.

Ich glaube, dass ich so schnell nicht genug bekomme von Fotografien aus diesem besonderen Raum zwischen einer natürlichen Urgewalt in Form endlos scheinender Wassermassen und den Spuren menschlicher Zivilisation. Diese ganz besondere Landschaft, eine Art Zwischenraum an der Nahtstelle von Wasser und Land, eine Art Begegnung der Horizotalen mit den Vertikalen, zieht mich immer wieder in ihren Bann. Große Vorbilder und Impulsgeber meiner Arbeit fühlten sich seit Jahrhunderten zutiefst von Seelandschaften berührt. Ich auch, seit über fünfundvierzig Jahren.

Ich habe schon die nächsten Bilder vom Meer im Kopf.  k.e, November 2018

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Karsten Enderlein in der Bretagne © 2018 Gerd Lorenzen, Essen

Mehr über meine SEESTUECKE finden Sie hier unter  SEESTUECKE

Alle Fotografien dieser Werkgruppe finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs unter  ALBUM SEESTUECKE


 

G E G E N Ü B E R S T E L L U N G

KONTRASTIERUNG oder ÄHNLICHKEITEN

Paris, im November 2018 – Die Ausstellungshalle Grand Palais fertig gestellt zur Weltausstellung 1900 – das Museum Fondation Louis Vuitton eröffnet im Oktober 2014. Beide verbindet mehr als die Nutzung, Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude in der Kulturstadt an der Seine zu sein: jeweils zu ihrer Zeit wollten Architekten mit ihren Entwürfen die modernen technischen Möglichkeiten für Gebäudegestaltung umsetzen. Der eine, Charles-Louis Girault (1851–1932), schuf an der Avenue des Champs-Élysées einen Ingenieurbau aus Stahl und Glas. Der andere, Frank Gehry (*1929), bescherte der französichen Hauptstadt mitten im Bois de Boulogne eine „Wolke“ aus Glas, Beton und Holz.

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Über einhundert Jahre liegen zwischen den beiden Konstruktionen, die in ihrer Zeit jeweils geradezu futuristisch anmuten. Und dennoch, oder gerade deshalb, finden wir Ähnlichkeiten in ihrer Grundgestaltungsform: Die gläsernen Dachkonstruktionen lenken Tageslicht in das Innere der Ausstellungshallen. Die Säulen sind nicht nur notwendig tragend, sondern auch offen gestaltet und fördern dadurch eine ästhetische Wirkung.

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Die BesucherInnen flanieren unter und durch warmfarbige, weich geschwungene tragende Elemente.

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Ich muss nicht Fotograf sein, um die Ähnlichkeiten beider Gebäude bemerkenswert zu finden. Und ich muss kein Fantast sein, um mir zu wünschen, dass beide Bauwerke auch in 50 oder gar 100 Jahren noch unter Denkmalschutz stehen sollten. k.e

Alle Fotos beider Bildberichte finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs unter BEGEGNUNGEN

Grand Palais Paris

Fondation Louis Viutton