DÜSSELDORF/HAIFA

Architektur trifft auf Fotografie auf Kunst

– und das Stadtmuseum Düsseldorf macht eine Ausstellung daraus

„Urbane Parallelen – Düsseldorf/Haifa“ noch bis zum 28. April 2019

„URBANE PARALLELEN – DÜSSELDORF/HAIFA“, Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, Die KuratorInnen v.l.n.r.: Dr. Susanne Anna (Direktorin Stadtmuseum), Nissim Tal (Generaldirektor Haifa Museen), Georg Döring (Vorsitzender Bund Deutscher Architekten) und Markus Luigs (Künstler) © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

In Kooperation mit dem BDA – Bund Deutscher Architekten Düsseldorf präsentiert das Stadtmuseum, Berger Allee 2, von Donnerstag, 7. Februar, bis zum 28. April die Ausstellung „Urbane Parallelen – Düsseldorf/Haifa“. Teams aus Architektinnen und Architekten, Künstlerinnen und Künstlern sowie Fotografinnen und Fotografen untersuchten urbane Parallelen der Partnerstädte Düsseldorf und Haifa. Themen sind: Ökologie, Nachhaltigkeit, Denkmalpflege, Soziale Fragen und Dekonstruktion/Konstruktion in Zeiten der Privatisierung. Die Projekte aus Architektur, Kunst, Fotografie, Video und Malerei werden parallel in den beiden Stadtmuseen in Düsseldorf und Haifa ausgestellt.

Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf – Haifa
Die Städtepartnerschaft zwischen Düsseldorf und Haifa wurde 1988 offiziell geschlossen. Der Prozess des regelmäßigen Austausches führte 2015 auch zur vielfältigen und nachhaltigen Zusammenarbeit zwischen dem Stadtmuseum und den Haifa Museen. Jetzt treffen im Rahmen der gemeinsamen Ausstellung „Urbane Parallelen – Düsseldorf/Haifa“ zum ersten Mal stadttheoretische Projekte beider Städte aufeinander. Geschaffen wurde somit eine Plattform, in der Bürgerinnen und Bürger urbane Prozesse gestalten können.

„URBANE PARALELLEN – DÜSSELDORF/HAIFA“, Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, v.l.n.r.: Daniel Schumann, Wolfgang Vetten und Matthias Pfeiffer vor ihrem Projekt „Gerresheimer Glashütte“ © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Destruktion und Konstruktion
Dabei scheut man auch in Haifa keine kritischen Statements. Die israelischen Kuratorinnen Dr. Hadas Shadar und Efrat Avni Mazhe betonen, dass die urbane Architektur in Israel eine in sich bunte Mischung darstelle. Neue Bauweisen seien jedoch meist auf Kosten der bereits existierenden Strukturen entweder auf freien Flächen oder ohne Rücksicht auf frühere Baustile entstanden. Dabei sei die potentielle Zerstörung, so die Kuratorinnen, der historischen Strukturen mit ihrer Vielfalt stets präsent. Diese beiden zusammengehörenden und doch gegeneinander stehenden Faktoren Destruktion und Konstruktion sollen künstlerisch zum Ausdruck kommen.

„URBANE PARALELLEN – DÜSSELDORF/HAIFA“, Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, Jens Kirchner und Bettina Bertossi in ihrem Projekt „Ökologie“ © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Schönheit und Verfall
Ein Beispiel hierfür sind die Arbeiten des Künstlers Yigdal Felix, der sich mit Wadi Salib beschäftigte. Der im unteren Bereich Haifas liegende heute verlassene und verfallene Stadtteil ist geprägt von türkischer und arabischer Architektur. Seine Nachtaufnahmen bringen den Widerspruch zwischen der architektonischen Schönheit und dem gleichzeitigen Verfall zum Ausdruck.

„Vom Ankommen und Bleiben“
Mit der Migration in Düsseldorf beschäftigten sich im Rahmen der Ausstellung Bruno Braun, bis 2017 Vorsitzender des BDA Düsseldorf, Prof. Dr. Heinz-Werner Poelchau, Medienexperte, Barbara Zimmermann, Goldschmiedin und Schriftstellerin, Bernhard Zimmermann, langjähriger Filmer im Rahmen ihrer Videoinstallation „Vom Ankommen und Bleiben“. Dabei liegt die Betonung dieses gemeinschaftlichen Filmprojekts darauf, dass mit neuen Menschen auch neue Ideen, neues Können und neues Wissen in die Stadt kamen, kommen und kommen werden. Die Videoinstallation steht für eine bereichernde Vielfalt, die sich auf vielen Ebenen des städtischen Lebens zeigt.

„URBANE PARALELLEN – DÜSSELDORF/HAIFA“, Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, Anna Wollenberg und Markus Luigs vor ihrem Projekt „Garath“ © 2019 k.enderlein FOTOGRAFIE

Alt und Neu
Die Konfrontation zwischen Alt und Neu wird auf den Bildern des jungen Architekten Gil Bar deutlich. In seinen Arbeiten möchte er betonen, dass die Stadt als Projekt mit politischer Absicht genutzt wird, wobei die Architektur als Medium fungiert. Gil Bar sagt (übersetzt von Dr. Michael Naor): „Die bebaute Umgebung wird als die physische Vertretung des Kampfes um das historische Gedächtnis und um die Nutzung von Ressourcen wahrgenommen.“

Ähnlich beschäftigten sich Georg Döring, Vorsitzender des BDA Düsseldorf, und Johannes Döring, Bildender Künstler, fotografisch mit der Ambivalenz aus Verdrängung und Erinnerung sowie Alt und Neu. In den Fokus nahmen sie dabei Spolien als wiederverwendete Elemente vergangener Architektur. Während Nachkriegsbauten der Materialität der Spolie angepasst wurden, wird heute der Kontrast zwischen neuer Architektur und alter Spolie inszeniert.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter Stadtmuseum Düsseldorf

Alle Fotos der Ausstellungs-Vorbesichtigung finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs im Album BEGEGNUNGEN


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