seit 1983
Ob in hübschen Badeorten oder in der Nähe der Industrieanlagen, alle meernahen Bauten des Tourismus oder der Wirtschaft zeichnen sich vor der Weite des Meeres besonders deutlich ab. Boulevards zum Flanieren am Strand oder künstlich geschaffene Orientierungshilfen, wie Leuchttürme oder Baken, alles strandtypische Merkmale, wirken dennoch häufig deplaziert. Dort wo natürliche Urgewalt in Form endlos scheinender Wassermassen und Spuren menschlicher Zivilisation aufeinander treffen, entsteht eine ganz besondere Landschaft: eine Art Zwischenraum an der Nahtstelle von Wasser und Land.
Bei seinen SEESTUECKEN bewegt sich Enderlein mit seiner Kamera in diesem Zwischenraum. Enderlein ist aber kein Mahner, der sozialkritisch den Zeigefinger hebt. Die Betonburgen und -pisten an den Badestränden dieser Welt sind nicht sein Kernthema.
Er stellt der Bild teilenden Horizontalen immer wieder vertikale Formen entgegen, um so auf die Nähe der Menschen zum Wasser aufmerksam zu machen. Trotz menschenleerer Szenarien sind die Spuren, die Menschen an dieser Nahtstelle hinterlassen, in Enderleins fotografischen Inszenierungen vordergründig und unübersehbar.
Der Fotokünstler stößt uns mit seinem hohen Anspruch an Ästhetik behutsam auf die Tatsache, dass der Mensch seine Melancholie verliert, wenn er das Meer für seine Zwecke auf irgendeine Weise zu nutzen versucht.
Enderleins Bilder verdeutlichen seine Sensibilität für Formen, Perspektiven und Geometrien. Aber erst seine Liebe und seine Leidenschaft für die Fotografie machen aus seinen Kompositionen spektakuläre Werke aus Licht, Linien und Farben.































Alle Bilder dieses Projekts finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archives: