IN EIGENER SACHE

Mein HEIM | KEHR-Projket in Weseler Ausstellung

k.e im April 2023

Ich freue mich auf die Präsentation meines jüngsten Projektes HEIM | KEHR in meiner Heimatstadt Wesel. Ab dem 14. April können zahlreiche Abbildungen meiner fotografischen Spurensuche im Rathaus der Stadt Wesel öffentlich besichtigt werden. Bis zum 11. August 2023 wird der Flur vor dem Büro der Weseler Bürgermeisterin mit meiner Arbeit beseelt sein. Das freut mich sehr, nicht zuletzt, weil die Präsentation meines Projektes in Wesel Sinn macht, in meiner Heimatstadt, in der ich fast vierzig Jahre gelebt und gearbeitet habe, und in der heute noch zahlreiche meiner Freunde leben. Mitte der Siebzigerjahre fing ich meine Ausbildung zum Fotografen an und machte meine ersten Gehrversuche mit der Kamera – ausgerechnet in Wesel.


Im Jahre 2019 erfuhr ich aus den Medien vom bevorstehenden Abriss der Weseler Niederrheinhalle. Zu diesem Zeitpunkt digitalisierte ich gerade den Nachlass meines schon im Jahre 2003 verstorbenen Vaters: über fünfzig Fotobücher mit tausenden Bildern aus den 20er Jahren bis etwa 1995. Somit war ich ohnedies auf höchst emotionalen Wegen in der Vergangenheit meiner Familie und somit auch zwangsläufig in meiner eigenen unterwegs.

Auswahl-Motiv Tafel #1

Diese beiden Ereignisse waren die Initialzündung für meinen Anspruch, aus meinen vielen Erinnerungen an Weseler Stätten, Landschaften und Ereignisse ein Fotoprojekt zu machen. Mit Bildern in der Niederrheinhalle wollte ich sofort beginnen. Ich erhielt auf Anfrage großzügige Unterstützung der zuständigen Weseler Behörden. Ehe ich aber mit der Kamera in die traditionsträchtige Festhalle konnte, wurde diese zum Impfzentrum umfunktioniert. So arbeitete ich zunächst viele andere Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend in Wesel an verschiedensten anderen Stätten auf.

Skyline und Rheinbrücken Wesel, August 2022

Die Motive fanden mich im Rheinbad, in meinem ehemaligen Gymnasium, heute Amtsgericht, in meiner Grundschule, am Tennisplatz, am Sportplatz, an der Zitadelle, an den ehemaligen Kinos, im Lutherhaus , im Weseler Dom, am Bahnhof, an der Kaserne, auf den Rheinbrücken, weiterhin in verschiedenen Firmen, Kaufhäusern, Geschäften und anderen Institutionen. Überall traf ich Menschen, entweder zufällig oder verabredet, weil ich teilweise Genehmigung und Begleitung erfragen musste. So wurden aus der reinen fotografischen Arbeit auch hoch interessante Begegnungen.

Niederrheinhalle Wesel, März 2021

Eine der spannendsten Erlebnisse war dann noch zum Schluss ein paar Tage vor dem Eröffnungstermin der Fotoausstellung mein Wiedersehen des Inneren der Niederrheinhalle. Zahlreiche Umbauten und Sanierungen hatten vieles mittlerweile verändert, trotzdem erkannte ich die Geometrie einzelner Stätten wieder. Dadurch kamen auch die Bilder der Erinnerung wieder in meinen Kopf. Die im Kellergeschoß etablierte Hausbar, der Ort, der später als „Sektbar“ vielen in nicht immer ruhmreicher Erinnerung geblieben ist, war mittlerweile zum Abstellraum umgebaut. Die Theke war ausgebaut, aber Teile des ursprünglichen Linoleumbodens und ein Barhocker aus der Zeit der Siebzigerjahre waren noch da. Ich erinnerte mich nur allzu gut an die Zeit feuchtfröhlicher Schützenfeiern, bei denen ich mich mit anderen jugendlichen Freunden ein ums andere Mal die Treppe hinunter getraut hatte.

Großer Saal der Niederrheinhalle Wesel, Blick zur Bühne, April 2023
Ehemalige Sektbar im Keller der Niederrheinhalle Wesel, April 2023


Ausstellungsplakat

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