Architekturfotogrfaie im Rahmen der duesseldorf photo+ im stilwerk Düsseldorf

Mittwoch, der 11. Mai 2022, zwei Tage vor der Eröffnung der Fotoausstellung in der Galerie Fils. Fine Arts im stilwerk in Düsseldorf: vier kräftige Menschen sind nötig, die großformatigen Fotografien in edlen Rahmen-Boxen an die Wände der Galerie zu bringen. Die roten Muster eines Kreuzlinien-Lasers blitzen durch den Raum und geben für die Hängung die präzisen Stellen an den noch weißen kahlen Wänden vor – echte Schwerstarbeit. Das passt zu dem Autoren der Fotografien. HG Esch ist ein stattlicher Zweimeter-Mann, dem man gerne zutraut, ein schweres Gitzo-Stativ und die umfangreiche Großbildkamera-Ausrüstung durch die Metropolen dieser Welt zu schleppen. Dort entstehen seine Architekturaufnahmen, von denen jetzt noch mindestens bis Ende Juni einige zu sehen sind.
Ausstellungsansichten vom Eröffnungsabend © 2022 k.enderlein FOTOGRAFIE:
Die aufwendige Hängung hat sich gelohnt, wenn am Eröffnungsabend die wandfüllenden Fotografien präsentiert werden. HG Esch arbeitet in einer höchst präzisen geometrischen Bildsprache: absolut linienorientiert verteilt er auf der Bildfläche die Fassadenausschnitte der Architektur, die er für seine Bildkompositionen ausgesucht hat. Entstehende Linien verlaufen vertikal wie horizontal planparallel zu den das Motiv einrahmenden Bildkanten. Geradeso, als hätte auch er für seine Arbeit den Kreuzlinien-Laser in den Stadtlandschaften verwendet. k.e

Aus der Internet-Seite der Fils. Fine Arts Galerie:
Kommt die Architektur erst durch die Fotografie zu ihrer ästhetischen Wirkung und kann Architekturfotografie an sich schon Kunst sein?
Neben den heute so populären Selfies mit berühmten Gebäuden im Hintergrund und der Nutzung als Kulisse für Werbeaufnahmen steht die Architektur seit weit über 100 Jahren auch im Fokus der künstlerischen Fotografie, mit pittoresken Motiven in Städten und Landschaften oder bei der sensiblen Erkundung architektonischer Details.
HG Esch (d. i. Hans-Georg Esch, geb. 1964) fotografiert weltweit Bauwerke mit hohem Wiedererkennungswert, ebenso wie anonyme Details. Die Aufnahmen belegen die Bildwürdigkeit ihrer architektonischen Protagonisten, ob in Chongqing, Tokyo, Moskau, Peking oder Düsseldorf selbst, und belassen die Frage nach der Verortung des Künstlerischen in einem Schwebezustand zwischen Architektur und Fotografie.
HG Eschs bekannte Serien wie »Megacities« oder »City and Structure« wurden international ausgestellt und in Büchern veröffentlicht. Im Fokus stehen hier die heutigen Boomcities mit ihren imposanten Kulissen, vor allem die asiatischen.
Im Rahmen des Programms von düsseldorf photo+ sind die Werke von HG Esch erstmals in Düsseldorf zu sehen, einer Stadt, die international zu den Zentren ambitionierter Architektur gehört.
Die Räume von Fils Fine Arts bieten eine seltene Möglichkeit, die bis zu sieben Meter breiten Werke zu zeigen, Teil eines Streifzugs durch sein umfangreiches Œuvre. Hinsichtlich der Wirkungsmacht der Fotografie spricht HG Esch im Sinne einer Anekdote des Medien-Philosophen Marshall McLuhan, der beschreibt, wie eine Frau das Kind ihrer Freundin bewundert, woraufhin dessen Mutter sagt: »Oh, das ist noch gar nichts, sie sollten seine Fotografie sehen.«
Alle meine Fotografien vom Eröffnungsabend finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archivs.