seit 2013
Ein großes Spektrum architektonischer Vielfalt bildet die Grundlage eines lebendigen Organismus, ohne den eine menschliche Gesellschaft nicht funktionieren könnte. Die Bauten, in denen wir wohnen, arbeiten, einkaufen und uns fortbewegen, in denen wir Freizeit, Sport und Kultur erleben, bestimmen einen wesentlichen Teil unseres Alltags. Doch durch das funktionale Erleben der Stadt in der täglichen Begegnung geht das Bewusstsein für die architektonische Diversität zunehmend verloren.
Der Fotokünstler Karsten Enderlein schärft auf eine besondere Art den Blick für unsere Sehweise von Architektur im öffentlichen Raum. In seiner Arbeit FREI|RAEUME zeigt er ungewöhnliche Standpunkte am Beispiel unterschiedlichster Gebäude, die unser Stadtbild prägen. Mittig geteilt zeigen seine Bildmotive in der einen Bildhälfte ein Fassadendetail, in der anderen eine Halbtotale in starker Perspektive. Der Fluchtpunkt liegt zumeist im Nicht-Sichtbaren und gewährt uns dadurch „Freiraum“ für eigene Interpretationen der Architektur.
Enderlein teilt den Raum mit seiner Kamera in geometrische Flächen aus unterschiedlichen Materialien und Oberflächen. Durch die streng linienorientierte Bildgestaltung zerlegt er die Architektur in seine ursprünlichen Bestandteile. Es findet dadurch aber keine Reduktion statt, sondern die Fokussierung auf Details, die unsere Häuser individuell erscheinen lassen. Die Hauslandschaften erfahren in seinen Bildmotiven eine neue Aufmerksamkeit.
Enderleins Fotografien erinnern nicht ganz zufällig an eine puristische Ästhetik grafischer Bilder, wie sie ähnlich in der bildenden Kunst ein Piet Mondrian bis zu letzter Konsequenz geschaffen hat. Die Bilder der Werkgruppe FREI|RAEUME bestechen sowohl als Einzelbild als auch als Ensemble in ihrer künstlerischen Darstellung.












Alle Bilder dieses Projekts finden Sie in den SCHUBLADEN meines Archives: